Rezension: „Mr. Mercedes“ von Stephen King

„Mr. Mercedes“ von Stephen King (Bildquelle: Heyne)

„Den meisten Menschen montiert man als kleinen Kindern Stiefel aus Blei, und die müssen sie ihr Leben lang tragen. Diese Bleistiefel nennt man DAS GEWISSEN. Ich habe keines, deshalb kann ich mich hoch über die Köpfe der Gewöhnlichen Masse erheben.“ – Mr. Mercedes (S. 37)

Inhalt: Ein Mercedes-Fahrer rast an einem nebligen Morgen in eine wartende Menschenmenge und richtet ein Massaker an. Der zuständige Erimittler Hodges ist mittlerweile im Ruhestand und bekommt vom Mercedes-Killer eine Nachricht, in der er eine noch viel grausamere Tat ankündigt. Jetzt liegt es an Hodges und seinen Weggefährten alle Kräfte zu bündeln und Mr. Mercedes zu stoppen.

Leseeindruck: Mir hat es wirklich Spaß gemacht dieses Buch zu lesen. Es ist von der ersten bis zur letzten Seite spannend. Dabei liegt die Spannung nicht darin, die Identität des Mercedes-Killers zu lüften, sondern den kranken Geist des Killers zu ergründen. Was bringt jemanden dazu, so eine grausame Tat zu planen und auszuführen? Dabei stürzt er die eigentliche Mercedes-Besitzerin und deren Familie in großes Unglück. Die einzelnen Kapitel stellen dabei entweder den Killer, oder den Ermittler Hodges in den Mittelpunkt. Der Leser erhält so einen umfassenden Blick auf das Geschehen. Man weiß immer ein wenig mehr als Hodges, ist aber auch Mr. Mercedes immer einen Schritt voraus. Trotzdem wird man an vielen Stellen überrascht, denn die Verrücktheiten des Mercedes-Killers kann man nur schwer voraus sehen. Mehr als einmal dachte ich mir: „Das kann doch jetzt nicht wahr sein.“ Trotz aller Ernsthaftigkeit und Tragik gibt es aber auch einie Menge komischer Momente, besonders wenn Hodges Nachbarjunge Jerome mit von der Partie ist.
Insgesamt treffen eine Menge verschiedener Charaktere aufeinander, die auf den ersten Blick nicht unbedingt zueinander passen, aber durch die Jagd nach Mr. Mercedes ein gemeinsames Ziel haben und gemeinsam sehr unterhaltsam sind.

Lieblingenebencharakter: Holly, die Nichte der Mercedes-Besitzerin, ist eine einzigartige Person. Sie hat psychische Probleme und doch wird sie von vielen unterschätzt. Genau das mochte ich an ihr. Ihr wahres Ich kommt erst auf den zweiten Blick zum Vorschein. Es war schön ihre Entwickling mitzuverfolgen, denn von allen Charakteren macht sie die größte Veränderung durch.

Fazit: Mr. Mercedes war mein erster Stephen-King-Roman und daher hatte ich schon recht hohe Erwartungen. Ich muss schon sagen, dass er es wirklich drauf hat. Man will immer noch eine Seite lesen und dann noch eine und auch danach kann man das Buch noch nicht weglegen, weil man weiterlesen will. Der Funke zwischen den Charakteren und mir ist sehr schnell übergesprungen. Manchmal vielleicht auch zu schnell, wenn man sich von den liebgewonnenen Figuren wieder verabschieden muss :-( Insgesamt muss ich doch einen Punkt abziehen, denn schließlich brauche ich noch Luft nach oben (jetzt wo ich weiß, dass dies der Auftrakt einer Trilogie ist) :-) und eine kleine Strafe muss sein, wenn der letzte Satz eines Buches einen sprachlos, neugierig und überrascht zurück lässt.

Bewertung:
4 out of 5 stars

Bibliographische Angaben:
Titel: Mr. Mercedes
Autor: Stephen King (Übersetzung: Bernhard Kleinschmidt)
Verlag: Heyne Verlag
ISBN: 9783453269415
Ausgabe: Hardcover (22,99€)

Ein Gedanke zu „Rezension: „Mr. Mercedes“ von Stephen King

  1. Sarah von LeseBonbons

    Huhu!
    Meine Stephen King Phase ist schon eine Weile her und hatte mit „Das Mädchen“ ihr Ende gefunden. Das Buch konnte mich einfach nicht überzeugen. Aber wenn ich deine Rezension so lese, sollte ich vielleicht doch mal wieder nach einem neueren Werk von Herrn King greifen. Und dir kann ich die Klassiker „Shining“ und „Es“ ans Herz legen.
    Herzige Grüße
    Sarah von LeseBonbons

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