Rezension: „So wüst und so schön sah ich noch keinen Tag“ von Elizabeth LaBan

„So wüst und schön sah ich noch keinen Tag“ von Elizabeth LaBan (Bildquelle: Hanser)

 „Er hatte den Moment miterlebt, als die Dinge kippten, als aus etwas Schönem etwas Schreckliches wurde. Er hatte das Blut im Schnee gesehen.“ (S. 54)

Inhalt: Duncan geht in die Abschlussklasse des Irving-Internats. Dort ist es Brauch seinem Nachfolger ein Geschenk im Zimmer zu hinterlassen. Duncan bekommt etwas ganz besonderes von Tim: Eine handvoll CD’s auf denen Tim die Ereignisse des letzten Jahres Revue passieren lässt. Eine Zeit die Duncan zu gern vergessen würde.

Leseeindruck: Mir haben Tims Kapitel etwas besser gefallen als die mit Duncans Geschichte. Tim spricht auf den CD’s aus der Ich-Perspektive und so erfährt man seine ganz persönliche Sicht auf die Dinge. Schnell wird klar, dass Tim besonders ist. Er ist Albino und noch dazu ein Neuling, denn er ist erst im letzten Jahr nach Irving gekommen. Die Geschichte ist recht spannend, denn es wird vieles nicht ausgesprochen. Schließlich weiß Duncan ja welche Vorfälle Tim anspricht. Nur eben der Leser bleibt unwissend zurück. Seite für Seite habe ich gewartet, wann ich endlich erfahre, was nun im letzten Jahr an der Schule passiert ist. Ganz speziell kommt die Frage auf: Was ist mit Vanessa passiert und was hat Tim damit zu tun.
Der Weg zur Aufklärung ist gespickt mit vielen Überraschungen. Unterbrochen wird Tims Erzählung von Duncans Erlebnissen der Gegenwart. Dieser Wechsel bringt viel Spannung, auch wenn ich Duncans Schuljahr im Vergleich nicht ganz so interessant fand. Trotz vieler Unterschiede in den Erlebnissen haben sie eines gemeinsam. Beide Jungs entdecken die Liebe für sich. Die Gefühle kommen also nicht zu kurz. Nur gut, dass es an keiner Stelle zu kitschitg wird. So ist die Story wirklich unterhaltsam und abwechslungsreich.

Leider bleiben für mich am Ende noch einige Fragen offen. Ich kann zwar durchaus nachvollziehen weshalb sich die Autorin für diesen Weg entschieden hat, trotzdem wurde mein Leseeindruck etwas getrübt.

Lieblingsnebencharakter: Einen Englischlehrer wir Mr. Simon wird sich wohl der eine oder andere Leser wünschen. Er ist für seine Schüler auch abseits des Unterrichts da. Außerdem sorgt er mit seinem Tragödieaufsatz für den roten Faden der Geschichte.

Fazit: Etwas Romantik gepaart mit Spannung ergeben tolle Unterhaltung und das mit Sicherheit nicht nur für Jugendliche. Für die volle Punktzahl fehlen mir am Ende aber doch ein paar Antworten, daher gibts 4/5 Sterne.

Bewertung:
4 out of 5 stars

Bibliographische Angaben:
Titel: So wüst und schön sah ich noch keinen Tag.
Autorin: Elizabeth LaBan (Übersetzung: Birgitt Kollmann)
Verlag: Hanser
ISBN: 9783446250826
Ausgabe: Hardcover (16,90 €)
empfohlenes Lesealter: ab 13 Jahre

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