Archiv der Kategorie: Rezension

Rezension: „Jaffa Road“ von Daniel Speck

Cover „Jaffa Road“ (Bildrechte: Fischer Verlage)

„Was am schwersten wog, war die Verwüstung in den Herzen. Vom Geist, der die drei Religionen verbunden hatte – dem Gebot, deinen Nachbarn zu lieben -, war nichts mehr übrig.“

(S.229)

Inhalt: Nachdem Maurice verstorben ist, treffen sich seine Enkelin Nina und deren jüdische Tante Joëlle in Palermo, um mehr über die Umstände des Todes zu erfahren und um sich um den Nachlass zu kümmern. Dabei erfahren Sie eine Menge über Maurice, der als Moritz auf die Welt gekommen ist. Wer war seine Familie? Wohin hat ihn sein Weg geführt? Sie stoßen dabei nicht nur auf Elias, der irgendwie auch zur Familie gehört, sondern stellen sich auch die Frage nach der eigenen Identität, denn Elias ist Palästinänser mit einer Mutter, die aus Jaffa kommt, nicht weit weg von dem Ort, an dem Joelle viele Jahre ihrer Kindheit und Jugend verbracht hat.
Jaffa Road erzählt aber nicht nur die Geschichte einer Familie, sondern zweier Völker, die das selbe Stück Land ihre Heimat nennen und deren Schicksal auf tragische Weise miteinander verknüpft ist. Weltgeschichte wird in diesem Roman greifbar und vorallem mit Menschen belebt, die in den poltischen Wirren einfach nur überleben wollen.

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Rezension: „Das Leben ist zu kurz für irgendwann“ von Ciara Geraghty

Das Leben ist zu kurz für irgendwann (Bildrechte: Goldmann)

„Es gibt keine Lösung. Jedenfalls keine einfache. Es gibt nur das Leben, das manchmal hart ist, oder mühsam oder beides zugleich. Aber es gibt auch die Freude.

(S.206)

Inhalt: Wie unternimmt man eine Reise durch Europa, wenn es wohlmöglich die letzte sein wird? Wie geht man miteinander um, wenn das Thema Tod zwischen einem selbst und der besten Freundin steht? Und was macht so eine Reise mit einem selbst? Diese Fragen müssen sich Iris und Terry auf Ihrem Weg in die Schweiz stellen, denn Iris ist schwer an MS erkrank. Mit diesem letzten Weg kann sich Terry nur schwer anfreunden, aber für ihre Freundin nimmt sie diese Last auf sich, selbst wenn es schwer fällt und obwohl sie sich doch eigentlich um ihren dementen Vater kümmern wollte.

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Rezenezion: „Als wir uns die Welt versprachen“ von Romina Casagrande

Cover „Als wr uns die Welt versprachen“ (Bildrechte: Fischer Verlage)

„Hier begann eine Reise, von der sie noch nicht wusste, wie sie enden würde. Sie spürte wieder das gleiche Kribbeln und das Pochen in den Schläfen. Den Geschmack von Angst auf der Zunge. Es war alles wie damals.“

(S.381)

Inhalt: Jakob und Edna müssen schon als Kinder weit weg von zu Hause auf fremden Höfen schwer arbeiten. Siesind Schwabenkinder, die von ihren Südtiroler Eltern in die Ferne zu schwäbischen Bauern geschickt wurden. „Als wir uns die Welt versprachen“ erzählt von dem beschwerlichen Leben auf dem Hof und einer Freundschaft, die alle Zeiten überdauert hat.
Die nun schon alte Edna begibt sich nocheinmal auf den Weg nach Ravensburg, denn sie hat noch eine alte Schuld bei Jakob zu begleichen. Fest entschlossen macht sie sich mit ihrem Papagei Emil auf den Weg über Alpen und muss so einige Hindernisse überwinden.

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Rezension: „Die Bücherfrauen“ von Romalyn Tilghman

Cover „Die Bücherfrauen“ (Bildrechte: S. Fischer Verlage)

„Weißt du, dass du die falsche Geschichte zu erzählen versuchst? Es ist nicht Carnegie, dem wir die Bibliotheken verdanken. [….] Er war reich, ja, aber die Frauen waren es, die die Bibliotheken bauten. Wir Frauen waren es.“

(S.123)

Inhalt: Die Kleinstadt Prairie Hill in Kansas wurde von einem Tornado schwer getroffen, auch von der Gemeindebibliothek ist nur noch eine Mauer übrig. Der Nachbarort New Hope blieb zwar verschont, aber dort wurde die Bibliothek schon vor Jahren in ein Kulturzentrum verwandelt. Vor diesem Hintergrund treffen drei Frauen aufeinander, die gerade dabei sind ihrem Leben eine neue Richtung zu geben. Angelina will endlich ihre Dissertation zu den Carnegie-Bibliotheken beenden. Traci ist eine junge Künstlerin und sucht noch nach ihrem Platz im Leben und Gayle hat bei dem Tornado all ihren Besitz verloren und versucht nun die Kraft für einen Neuanfang zu finden.

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Rezension: „Die Erfindung der Sprache“ von Anja Baumheier

Cover „Die Erfindung der Sprache“ (Bildrechte: Kindler Verlag)

„Überall waren Zeichen, allein für Sie vom Leben hinarrangierte, die sich nicht einmal die Mühe machten, den Anschein von Zufälligkeit zu erwecken.“

(S.62)

Inhalt: Oda, Hubert und Adam sind eine ganz normale Famile. Naja, vielleicht nicht ganz, denn Adam ist besonders, da er eine ganz eigene Beziehung zur Sprache hat. Außerdem sind ihm feste Strukturen sehr wichtig, um seinen Alltag meistern zu können. Adam stehen nicht nur seine Eltern zur Seite, sondern auch seine Oma Leska und Opa Ubbo und mit ihm die gesamten Einwohner von Platteoog. Als Erwachsener muss Adam nun seine gewohnten Verhaltensweisen über Bord werfen, um seinen verschwundenen Vater zu finden, damit seine Mutter zurück ins Leben findet. Eine ungewöhnliche Reise nimmt ihren Anfang, die Adam viel abverlangt.

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Rezension: „Kim Jiyoung, geboren 1982“ von Cho Nam-Joo

Cover „Kim Jiyoung, geboren 1982“ (Bildrechte: Kiepenheuer & Witsch)

„Hatte eine Frau Schwächen, kam sie deshalb nicht infrage. War sie brilliant, galt sie als Unruhestifterin. Und was sagte man ihr, wenn sie mittelmäßig war? Tut uns leid, sie sind zu durchschnittlich ?“

(S.111)

Inhalt: Es ist die Geschichte einer durchschnittlichen jungen Koreanerin, die hier erzählt wird. Kim Jiyoung wächst in behüteten Verhältnissen auf, studiert, findet einen Job und Ehemann und bekommt ein Kind. Dabei ist die junge Frau einer Menge von gesellschaftlichen Pflichten ausgesetzt, denn nicht sie selbst allein kann über ihr Leben bestimmen, sondern die Männer in ihrem Umfeld beeinflussen ihre Entscheidungen zu einem großen Maß, denn sie ist nur eine Frau, wie eben so viele andere durchschnittliche Frauen.

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Rezension: „Juno und die Reise zu den Wundern“ von Judith Hoersch

Cover „Juno und die Reise zu den Wundern“ (Bildrechte: Diederichs )

„Lektion Nummer Eins: ‚Hege gute Gedanken und Gefühle. Wer dankbar und demütig ist, kann wahres Glück empfinden.“

(S.79)

Inhalt: Juno ist anders. Sie ist verträumt, fühlt sich unverstanden und sucht noch nach dem richtigen Platz im Leben. Nachdem sie in ihrer Kindheit gelernt hat, sich auf ihre eigenen Fantasien zu verlassen, begibt sie sich später auf eine fabelhafte Reise rund um den Globus, um ihr Glück zu finden.

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Rezension: „Wo wir Kinder waren“ von Kati Naumann

Cover „Wo wir Kinder waren“ (Bildrechte: Harper Collins)

„Es wird alles gut“, versprach sie. „Ich weiß es. Wir fangen einfach wieder von vorn an.“ „Also so wie immer“, […].

(S.157)

Inhalt: Das thüringische Sonneberg ist seit mehreren Jahrhunderten die Spielzeugstadt schlechthin. In jeder Familie werden Spielzeuge oder Spielzeugteile hergestellt und/oder verkauft. So auch in der Familie Langbein, die eine Puppenfabrik besitzt. Albert Langbein hat mit viel Herzblut die Fabrik aufgebaut, die im Laufe der Jahrzehnte so einige private wie politische Unruhen überstehen musste. Dabei war es immer der familiäre Zusammenhalt, der die Puppenfabrik am Leben gehalten hat. Die Urenkel Alberts Eva, Iris und Jan blicken auf eine bewegte Familiengeschichte zurück, um damit den Blick nun auch in die Zukunft richten zu können.

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Rezension: „Milena und die Briefe der Liebe“ von Stephanie Schuster

Cover „Milena und die Briefe der Liebe“ (Bildrechte: Aufbau)

„Sie würde sich selbst aus dem Sumpf erheben, alles, was sie zukünftig erlebte, mit dem Blick einer Journalistin wahrnehmen. Das fühlte sich nach einer Zukunft an, einem echten Hoffnungsschimmer.“

(S.126)

Inhalt: Die Geschichte der jungen Milena beginnt 1916 in Prag. Sie erzählt von einer selbstbewussten aufgeschlossenen Frau, die mitten im Leben steht und auch in Zukunft selbst über ihr Leben bestimmen will. Das Aufeinandertreffen mit dem Schriftsteller Kafka prägt Milena über Jahre hinweg, schließlich verbindet die beiden nicht nur die Liebe zur Literatur, sondern auch die Sicht auf das Leben. Über Jahre hinweg schreiben sich die beiden Briefe und geben sich gegenseitig Halt, den sie von ihrem direkten Umfeld nur schwer bekommen. So ist Milena in einer unglücklichen Ehe mit Ernst Pollack gefangen und Franz Kafka wird von einem Lugenleiden geplagt.

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Rezension: „Zwischen Ruhm und Ehre liegt die Nacht“ von Andrea Petković

Cover „Zwischen Ruhm und Ehre liegt die Nacht“ (Bildrechte: Kiepenheuer & Witsch)

„Im Ozean des Lebens, im Viereck des Tennisplatzes, ist alles erlaubt – solange ich verdammt nochmal durchhalte, egal, was kommt“

(S.52)

Inhalt: In diesem Buch versammeln sich die verschiedensten Erzählungen, deren Verbindungen das Tennis und die Lebensgeschichte von Andrea Petković sind. Dabei gewährt sie nicht nur Einblicke in ihr privates und sportliches Leben, sondern zeichnet auch ein feines Bild ihres gesellschaftlichen Umfelds.

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