Zitat:
„Ich wollte nur nicht die Letzte sein, die überlebte. Ich wollt nicht der Endling sein.“ (S. 15)
Inhalt:
Dalkins sind hundeähnliche Wesen, die allerdings, wie so viele andere Wesen auch in dieser Geschichte reden können. Aber viel wichtiger ist, dass sie erkennen wenn jemand lügt. Eine Gabe, die so besonders ist, dass Dalkins bedroht sind.
Byx ist eine junge Dalkin und gilt als letzte ihrer Art, der Endling. Sie versucht nun allen Feinden aus dem Weg zu gehen und sich dabei an die Hoffnung zu klammern, doch noch weitere Dalkins zu finden. In Begleitung des Menschenmädchens Khara, dem Wobbyk Tobble und noch so einigen anderen Figuren macht sie sich auf den Weg.
Leseeindruck:
Mich hat zu allererst dieses Cover gepackt. Dabei dachte ich: ‚Was für ein toughes Mädchen mit einem treuen Hund‘. Sorry, aber jetzt weiß ich ja, dass Byx eben kein Hund ist. Und nicht zu vergessen dieses kleine drollige Wesen mit den riesen Ohren. Auch da habe ich, wie so viele andere Figuren im Buch einen Fehler begangen und den kleinen Wobbyk total unterschätzt. Gleichzeitig kam bei mir sofort die Frage auf ‚Wer oder was ist ein Endling?‘ Da kann man dem Verlag für die Covergestaltung schon mal ein riesen Kompliment machen, denn bevor ich überhaupt gelesen habe, worum es geht, wusste ich schon: ‚Dieses Buch will ich unbedingt lesen.‘ Und ich wurde nicht enttäuscht.
Den Leser erwartet eine tolle Abenteuergeschichte mit Spannung, Kämpfen, Intrigen aber auch einer Menge Emotionen. Die Geschichte ist wahrlich nix für zart besaitete Kinder (oder Erwachsene). Byx‘ Schicksal ist herzzerreißend und wirklich tragisch und auch die anderen Charaktere sind vom Schicksal gebeutelt. Diese Mitgefühl hat mich wahrlich durch die Seiten getrieben, Kapitel für Kapitel wollte ich weiterlesen, um zu wissen wie es mit der bunten Truppe weitergeht.
Ich denke, dass erwachsene Leser auch sehr viel Spaß an der Geschichte haben werden, denn uns Menschen wird mit dieser Fantasywelt der Spiegel vorgehalten. Menschen die alles beherrschen wollen, weil es nur um den eigenen Machtanspruch geht und Arten, die deshalb vom Aussterben bedroht sind. Leider kam mir das beim Lesen gar nicht so weit weg vor….
Die Geschichte behandelt also durchaus kein leichtes Thema, denn es wift eine Menge Fragen auf, mit denen man ein Kind nicht alleine zurück lassen sollte. Genauso wird selten etwas beschönigt. Kämpfe, Verwundungen und Tod sind ein Teil dieser Welt und begleiten Byx durch ihr ganzes Leben. Für meinen Geschmack wurde da manchmal sehr genau beschrieben, wie das Blut fließt. Für ein Kinderbuch ab 11 ist das an der einen oder anderen Stelle schon etwas heftig.
Trotz allem ist es eine mitreißende Geschichte, die von den vielen Wendungen und nicht vorherzusehenden Abenteuern lebt. Langweilig wird es beim Lesen auf keinen Fall und es gibt bestimmt für jeden einen Charakter mit dem man sich identifizieren mag. Ob es nun die clevere Khara ist, der treue Tobble, der ehrliche Dieb Renzo oder eben einer der vielen anderen ausgefallenen Wesen. Katherine Applegate hat eine einzigartige Welt mit eigenen Gesetzen und Wesen geschafften, die neugierig auf mehr macht, die aber auch viele Fragen offen lässt. Man kann also auf eine Fortsetzung gespannt sein, genug zu erzählen gibts in jedem Fall.
Lieblingsnebencharakter:
Ich glaube zwar, dass Gambler, der Felijaga, ein riesiger schwarzer Kater kein Nebencharakter ist, aber er muss hier einfach Erwähung finden. Erstens er ist ein Kater. Zweitens er ist gewieft, kampfeslustig und einfach nur ein toller Freund. Byx kann sich glücklich schätzen ihn in ihrer Truppe zu haben.
Toll, wie hier mit den Eigenschaften einer Katze gespielt werden. Ich habe unsere Stubentiger nur allzu oft in Gambler wiedererkannt. Wie gerne würde ich ihn kraulen. :-)
Fazit:
Diese Fantasyabeneteuergeschichte hat mir schon sehr gefallen. Die Charaktere sind toll und glaubwürdig, genau wie die Botschaft, die innerhalb der Story vermittelt wird. Freundschaft und Ehrlichkeit werden großgeschrieben. Nochdazu regt die Geschichte zum mitdenken an und lässt einen nicht so schnell wieder los. Eines hat mich dann aber doch etwas gestört: Gewalt spielt eine sehr große Rolle in der Geschichte. Man sollte sich also genau überlegen, ob das entsprechende Kind schon weit genung ist, um die Szenen gut zu verarbeiten. Außerdem bleiben für mich zu viele Dinge offen. Ja, man kann nicht immer alles aufklären, aber so bleibt man als Leser doch etwas ratlos zurück und weiß im Grunde schon, dass man erst mit weiteren Bänden mehr erfahren wird.
Bibliographische Angaben:
Autorin: Katherine Applegate (Übersetzer: Ulli und Heribert Günther)
Titel: Endling – Die Suche beginnt
Verlag: DTV
ISBN: 9783423640626 (Harcover: 15,95)
empfohlenes Lesealter: ab 11 Jahre
Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.