Schlagwort-Archive: Jugendbuch / All Age

Rezension: „Future Fairy Tales“ von Holly-Jane Rahlens

Cover „Fruture Fairy Tales“ (Bildrechte: Rowohlt Verlag)

„Und wer weiß, vielleicht steckt die böse Hexe bis zum heutigen Tag immer noch in ihrem gläsernen Lift, in ihrem Turm aus Elfenbein und Glas, weiß und hell und so klar wie Polareis.“

(S.97)

Inhalt: Im Jahr 2440 ist der Märchenband Future Fairy Tales erschienen. In Ihm finden sich Märchenadaptionen aus verschiedenen Jahrhunderten zuvor. Jedes Märchen wird zudem noch von der Herausgeberin Raleigh-Joya Hada kulturhistorisch eingeordnet, schließlich stammen einige Märchen noch von aus einer Zeit vor dem Dark Winter. Eine fantasievolle Reise durch die Welt der Märchen beginnt, bei der wir Aschenputtel, Rotkäppchen, Rapunzel und noch viele Figuren mehr kennenlernen. Aus unserer heutigen Sicht sind es jedoch keine Märchen aus der Vergangenheit, sondern eine abwechslungsreiche Mischung aus der Zukunft. Noch dazu mit tollen Illustrationen und Botschaften zwischen den Zeilen.

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Rezension: „Taras Augen“ von Katharina Bendixen

Cover „Taras Augen “ (Bildrechte: mixtvision)

„Dieser Montag ist der letzte Tag meines dritten Lebens. Ich bin Tara Rubina Doron und am Dienstag wird es nicht mehr hell.“

(S.147)

Inhalt: Alún und Tara waren mal beste Freunde und auch noch mehr, doch dann ist etwas zwischen Ihnen passiert, was sich nicht so einfach kitten lässt. Zu allem Überfluss leben sie in einer Welt, die von Technik und einem autoritären Staatsgefüge geprägt wird. Als wäre das nicht alles kompliziert genug, bringt auch noch ein Chemieunfall in ihrer unmittelbaren Nähe alles durcheinander. Während Tara zurück in nun verseuchtes Gebiet zieht, bleibt Alún in der vermeindlich heilen Welt und widmet sich voll und ganz seiner Street-Art. Kann es unter diesen Vorzeichen eine Versöhnung geben?

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Rezension: „Das Rätsel von Ainsley Castle“ von Holly-Jane Rahlens

„Das Rätsel von Ainsley Castle“ (Bildrechte: Rowohlt)

„Da. Das könnte eine Laterne sein. Oder eine Taschenlampe. Darf man sich dort oben im Turm denn aufhalten? Ich stelle das Fernglas scharf. Aber das Licht ist verschwunden.“

(Seite 86)

Inhalt: Lizzy muss mit ihrem Vater an die Küste in das Hotel Ainsley Castle ziehen. Dort wartet dann nicht nur die verhasste Stiefmutter auf sie, sondern auch unheimliche E-mails, in denen mehr über Lizzys Leben steht, als ihr lieb ist. Zu allem Überfluss taucht dann auch noch ein Mädchen auf, das Lizzy zum Verwechseln ähnlich sieht. Jetzt gilt es die Ruhe zu bewahren, um rauszufinden, was hinter all den Rätseln steckt.  Weiterlesen

Rezension: „Endling“ von Katherine Applegate

Cover Endling

„Endling“ von Katherine Applegate

Zitat:
„Ich wollte nur nicht die Letzte sein, die überlebte. Ich wollt nicht der Endling sein.“ (S. 15)

Inhalt:
Dalkins sind hundeähnliche Wesen, die allerdings, wie so viele andere Wesen auch in dieser Geschichte reden können. Aber viel wichtiger ist, dass sie erkennen wenn jemand lügt. Eine Gabe, die so besonders ist, dass Dalkins bedroht sind.
Byx ist eine junge Dalkin und gilt als letzte ihrer Art, der Endling. Sie versucht nun allen Feinden aus dem Weg zu gehen und sich dabei an die Hoffnung zu klammern, doch noch weitere Dalkins zu finden. In Begleitung des Menschenmädchens Khara, dem Wobbyk Tobble und noch so einigen anderen Figuren macht sie sich auf den Weg.

Leseeindruck:
Mich hat zu allererst dieses Cover gepackt. Dabei dachte ich: ‚Was für ein toughes Mädchen mit einem treuen Hund‘. Sorry, aber jetzt weiß ich ja, dass Byx eben kein Hund ist. Und nicht zu vergessen dieses kleine drollige Wesen mit den riesen Ohren. Auch da habe ich, wie so viele andere Figuren im Buch einen Fehler begangen und den kleinen Wobbyk total unterschätzt. Gleichzeitig kam bei mir sofort die Frage auf ‚Wer oder was ist ein Endling?‘ Da kann man dem Verlag für die Covergestaltung schon mal ein riesen Kompliment machen, denn bevor ich überhaupt gelesen habe, worum es geht, wusste ich schon: ‚Dieses Buch will ich unbedingt lesen.‘ Und ich wurde nicht enttäuscht.
Den Leser erwartet eine tolle Abenteuergeschichte mit Spannung, Kämpfen, Intrigen aber auch einer Menge Emotionen. Die Geschichte ist wahrlich nix für zart besaitete Kinder (oder Erwachsene). Byx‘ Schicksal ist herzzerreißend und wirklich tragisch und auch die anderen Charaktere sind vom Schicksal gebeutelt. Diese Mitgefühl hat mich wahrlich durch die Seiten getrieben, Kapitel für Kapitel wollte ich weiterlesen, um zu wissen wie es mit der bunten Truppe weitergeht.
Ich denke, dass erwachsene Leser auch sehr viel Spaß an der Geschichte haben werden, denn uns Menschen wird mit dieser Fantasywelt der Spiegel vorgehalten. Menschen die alles beherrschen wollen, weil es nur um den eigenen Machtanspruch geht und Arten, die deshalb vom Aussterben bedroht sind. Leider kam mir das beim Lesen gar nicht so weit weg vor….
Die Geschichte behandelt also durchaus kein leichtes Thema, denn es wift eine Menge Fragen auf, mit denen man ein Kind nicht alleine zurück lassen sollte. Genauso wird selten etwas beschönigt. Kämpfe, Verwundungen und Tod sind ein Teil dieser Welt und begleiten Byx durch ihr ganzes Leben. Für meinen Geschmack wurde da manchmal sehr genau beschrieben, wie das Blut fließt. Für ein Kinderbuch ab 11 ist das an der einen oder anderen Stelle schon etwas heftig.
Trotz allem ist es eine mitreißende Geschichte, die von den vielen Wendungen und nicht vorherzusehenden Abenteuern lebt. Langweilig wird es beim Lesen auf keinen Fall und es gibt bestimmt für jeden einen Charakter mit dem man sich identifizieren mag. Ob es nun die clevere Khara ist, der treue Tobble, der ehrliche Dieb Renzo oder eben einer der vielen anderen ausgefallenen Wesen. Katherine Applegate hat eine einzigartige Welt mit eigenen Gesetzen und Wesen geschafften, die neugierig auf mehr macht, die aber auch viele Fragen offen lässt. Man kann also auf eine Fortsetzung gespannt sein, genug zu erzählen gibts in jedem Fall.

Lieblingsnebencharakter:
Ich glaube zwar, dass Gambler, der Felijaga, ein riesiger schwarzer Kater kein Nebencharakter ist, aber er muss hier einfach Erwähung finden. Erstens er ist ein Kater. Zweitens er ist gewieft, kampfeslustig und einfach nur ein toller Freund. Byx kann sich glücklich schätzen ihn in ihrer Truppe zu haben.
Toll, wie hier mit den Eigenschaften einer Katze gespielt werden. Ich habe unsere Stubentiger nur allzu oft in Gambler wiedererkannt. Wie gerne würde ich ihn kraulen. :-)

Fazit:
Diese Fantasyabeneteuergeschichte hat mir schon sehr gefallen. Die Charaktere sind toll und glaubwürdig, genau wie die Botschaft, die innerhalb der Story vermittelt wird. Freundschaft und Ehrlichkeit werden großgeschrieben. Nochdazu regt die Geschichte zum mitdenken an und lässt einen nicht so schnell wieder los. Eines hat mich dann aber doch etwas gestört: Gewalt spielt eine sehr große Rolle in der Geschichte. Man sollte sich also genau überlegen, ob das entsprechende Kind schon weit genung ist, um die Szenen gut zu verarbeiten. Außerdem bleiben für mich zu viele Dinge offen. Ja, man kann nicht immer alles aufklären, aber so bleibt man als Leser doch etwas ratlos zurück und weiß im Grunde schon, dass man erst mit weiteren Bänden mehr erfahren wird.


Bewertung:
4 out of 5 stars

Bibliographische Angaben:
Autorin: Katherine Applegate (Übersetzer: Ulli und Heribert Günther)
Titel: Endling – Die Suche beginnt
Verlag: DTV
ISBN: 9783423640626 (Harcover: 15,95)
empfohlenes Lesealter: ab 11 Jahre

Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Gemeinsam lesen: „Elanus“ von Ursula Poznanski

1. Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?

Ich lese im Moment „Elanus“ von Ursula Poznanski (Loewe) und bin auf Seite 132.

2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?

“ ‚Gab es in letzter Zeit eigentlich noch andere merkwürdige Vorfälle?‘ „

3. Was willst du unbedingt aktuell zu deinem Buch loswerden?

Die Bücher von Ursula Poznanksi stehen in meinen Augen für Spannung und tolle Unterhaltung. Es stand also von Beginn an fest, dass ich mir auch ihr neustes Jugendbuch zulegen werde. In „Elanus“ erkundet Jona seine Umgebung mit Hilfe einer selbstgebauten High-Tec Drohne. Dabei macht er allerdings Entdeckungen, die kein Spaß sind, sondern ihn in eine verzwickte Lage bringen, die vielleicht sogar gefährlich für ihn werden könnte.

Ok, Jona ist bis jetzt nicht besonders sympathisch und trotzdem ist er eine tolle Hauptfigur. Sein Charakter ist facettenreich, somit bieten sich noch viele Möglichkeiten für die folgende Handlung. Schon jetzt merkt man, dass hinter der unsympathischen Schicht ein netter Kerl stecken könnte, der sich nur hinter seiner Arroganz versteckt. Ich freue mich, diese Entwicklung miterleben zu dürfen. Außerdem scheinen noch eine ganze Reihe Geheimnisse an seiner Uni im Umlauf zu sein. Ich bin gespannt wie diese komplexe Story aufgelöst wird.

4. Welches der Bücher, die du in der Schule lesen musstest, mochtest du am liebsten? Und welches hast du am meisten gehasst?

Mein absolutes Lieblingsbuch aus Schulzeiten war „Der Vorleser“ von Bernhard Schlink (erstmals erschienen 1995). Der junge Michael Berg beginnt eine Beziehung mit der deutlich älteren Hanna. Im laufe der Erzählung gibt es Rückblicke bis in die 1930/40er Jahre, wobei der Holocaust ein zentrales Thema ist. Mehr möchte ich zum Inhalt nicht sagen, denn wer das Buch noch lesen möchte, sollte möglichst unvoreingenommen an das Buch herangehen. Die Entwicklung der Figuren und die zwei verschiedenen Zeitebenen der Geschichte haben mit unheimlich fasziniert. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Noch dazu hat mich die entscheidende Enthüllung im Buch wirklich sprachlos zurückgelassen. Ich mag es bis heute und empfehle es immer noch gern. (Obwohl das kaum noch nötig ist, denn viele kennen es mittlerweile)

Ein Buch, durch das ich mich wirklich quälen musste war Effi Briest von Theodor Fontane. Ich kann es eigentlich nur mit einem Wort zusammenfassen: langweilig. Effi heiratet den fast doppelt so alten Instetten und wird in der Ehe nicht glücklich, daraufhin gibt sie sich einer Affäre hin, die noch Jahre später ihren gesellschaftlich Stand ruiniert.  Nachdem ich das Buch mehrere Jahre später (aus anderen Gründen) nochmal lesen musste, fand ich es zwar weniger schlimm und habe viele gesellschaftliche Zusammenhänge besser verstanden, es spricht allerdings nicht gerade für ein Buch, wenn man es mehrmals lesen muss, damit man den Grundgedanken der Geschichte versteht ;-) Wirklich mitreißend war es auch beim zweiten Mal nicht. Ich kann also mit ruhigem Gewissen sagen, dass ich dieses Buch nicht mag, denn ich hab ihm immerhin eine zweite Chance gegeben, die es nicht besser gemacht hat. Vielleicht war ich aber einfach auch zu jung. Eine dritte Chance bekommt Effi allerdings deswegen nicht.

Wer mehr erfahren will: Gemeinsam Lesen ist eine Aktion von Schlunzen-Bücher.

Lasst mir gern einen Kommentar da, was ihr gerade so lest.

Lesung: „Federflüstern“ von Holly-Jane Rahlens

Letzte Woche stand wieder die Frankfurter Buchmesse auf dem Plan. Dieses Jahr habe ich mir nicht so viel vorgenommen, da die Hallen so groß, voll und interessant sind, wollte ich genügend Zeit zum Schlendern haben. Eine Lesung habe ich mir allerdings dick im Kalender markiert: Holly-Jane Rahlens‘ Lesung zu „Federflüstern“.

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Während der Lesung (Ein Dank für das Bild geht an Julia ;-) )

Im Oktober gab es bei lovelybooks eine Leserunde zu diesem Zeitreiseabenteuer, welche von der Autorin begleitet wurde. Es hat unheimlich viel Spaß gemacht an der Leserunde teilzunehmen, denn Holly-Jane hat sich viel Zeit für alle Leser genommen und alle Fragen geduldig beantwortet. Auch wenn ich schon vorher ein Fan der Zeitreisereihe war, hat mich die Leserunde nun endgültig gepackt. Ich freue mich schon unheimlich auf den nächsten Band, denn die Charaktere sind witzig, klug und liebenswert. (Hier gehts zu den Rezensionen zu „Blätterrauschen“ und „Federflüstern„)

In Frankfurt war die Lesung mit Holly-Jane Rahlens also ein schöner Pflichttermin :-) Die Lesung fand im gemütlichen Lesezelt statt. In nur 30 Minuten ist es natürlich schwer Charaktere und Grundzüge der Handlung zu erklären ohne zu viel zu verraten. Für meine Begriffe ist das der Autorin aber gut gelungen,  besonders der Humor der Kids um Oliver, Rosa und Iris kam gut rüber. Und natürlich bekam auch Mark Twain, einer der wichtigen Charaktere im Buch, seinen Auftritt. Ich kann mich nur wiederholen: Die Reihe ist toll, egal ob jung oder alt, jeder findet einen Charakter, mit dem er sich identifizieren kann.

Nach der Lesung hatte man noch die Möglichkeit, sich sein Buch signieren zu lassen. Die Chance habe ich natürlich genutzt und hatte so noch die Möglichkeit Holly-Jane Rahlens persönlich für die tolle Leserunde zu danken.

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Mein signierten Exemplare von „Blätterrauschen“ und „Federflüstern“

Infos zur Reihe:

Band 1: Blätterrauschen (ab 11)
Band 2: Federflüstern (ab 11)
außerhalb der Reihe: Everlasting (All-Age)
Verlag: Rowohlt

Rezension: „Federflüstern“ von Holly-Jane Rahlens

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„Federflüstern“ von Holly-Jane Rahlens (Bildquelle: Rowohlt)

„Uns so taumelten sie in eine unbekannte und weit entfernte Vergangenheit, hinein in einen bitterkalten, schneeverwehten und tiefdunklen Dezembertag des Jahres 1891.“ (S. 82)

Inhalt: Oliver, Rosa und Iris bemerken einige seltsame Dinge. Warum hat Iris plötzlich eine Zahnspange und wer hat sich auf Rosas Prothese verewigt? Noch bevor die Kinder dem Spuk auf den Grund gehen können, beginnt auch schon ein neues Abenteuer. Gemeinsam mit Lucia, die plötzlich in der Buchhandlung Blätterrauschen auftaucht, geraten die Kinder in ein neues Abenteuer. Ohne Vorwarnung landen sie im Berlin der 1890er Jahre.
Jetzt müssen sie alles daran setzten wieder nach Hause zu kommen, doch wie sollen sie das anstellen, schließlich lauern eine Menge Gefahren auf Zeitreisende. Da kommt die Hilfe eines großen Literaten, der gerade in Berlin weilt, gerade recht.

Leseeindruck: „Federflüstern“ ist nach „Blätterrauschen“ der zweite Band der Zeitreisereihe von Holly-Jane Rahlens. (Übringens spielt auch „Everlasting“ im selben Universum, ist aber eine eigenständige Geschichte) Eines vorab: Man kann „Federflüstern“ auch ohne den ersten Band lesen, denn alles wichtige wird dem Leser erklärt. Ich habe die Zusammenfassung am Ende des Buches allerdings ignoriert, da ich „Blätterrauschen“ auch mit viel Freude gelesen habe. Zu Beginn der Geschichte werden viele Fragen aufgeworfen, die den Leser neugierig macht auf mehr und gleichzeitig auch auf die vergangene Geschichte (sollte man sie noch nicht kennen).
Sobald die Kinder sich dann im Jahr 1891 wiederfinden nimmt das Abenteuer so richtig Fahrt auf. Für mich war es sehr interessant zu sehen, wie die Epoche um 1890 dargestellt wird. Es sind so viele Kleinigkeiten, die sich seither verändert haben. Wie bewegt man sich in der Vergangenheit? Wohl kaum in Jeans und T-shirt. Oliver und Co. müssen also für viele kleine und große Probleme Lösungen finden und vor allem müssen sie den Kulturschock der Zeitreise verkraften. Mir hat es gefallen, wie clever die Kinder die Aufgaben lösen. Die Dynamik der Kinder untereinander ist geprägt von kleineren Neckereien, aber wenn es darauf ankommt,  steht die Freundschaft der drei an erster Stelle. Oliver, Iris und Rosa sind sehr verschieden, aber gerade das macht sie zu einem tollen Trio, denn sie ergänzen sich sehr gut. Wenn einer etwas nicht so gut kann, übernimmt es ein anderer. Schön ist auch das Wiedersehen mit einigen tollen Charakteren aus „Blätterrauschen“ und „Everlasting“. Mir hat es gut gefallen, dass die Handlung von „Blätterrauschen“ aufgegriffen wurde. Fans werden viele liebgewonnene Details wiedererkennen und neue Leser werden ganz nebenbei mit dem ersten Band vertraut gemacht.
Insgesamt liest sich die Geschichte flüssig und ist in vielen Szenen witzig. Denn egal wie bedrohlich eine Situation auch ist. Der Humor geht nie verloren. Mit ein wenig Ironie lassen sich schwierige Situationen doch viel besser meistern. Für den Leser wird es also nie langweilig, denn turbulente Szenen wechseln sich mit lustigen oder lehrreichen ab. Gerade die Zielgruppe der jungen Leser wird so bei Laune gehalten. Die einzelnen Kapitel sind nicht zu lang und enden auch meist an einer sehr spannenden Stelle, man ist also angehalten immer weiter und weiter zu lesen. (Nur das eine Kapitel noch, und noch eins und noch eins… :-) )
Das Thema Zeitreise ist im Buch auch sehr schön umgesetzt. Es gibt ja nicht wenige Zeitreisegeschichten, die hin und wieder mit Logiklücken zu kämpfen haben. In „Federflüstern“ wird alles plausibel erklärt und auch kompliziertere Facetten der Zeitreise, wie das Aufeinandertreffen mit dem eigenen Ich, werden anschaulich und verständlich in die Handlung eingebunden.

Lieblingsnebencharakter: Ich weiß jetzt überhaupt nicht, ob er wirklich „nur“ ein Nebencharakter ist, aber Mark Twain verdient es einfach hier nochmal erwähnt zu werden. Ich habe eine Menge über den Autor gelernt, was mir zuvor noch nicht so klar war. Er ist gut zu den Kindern und besticht durch seine offene und hilfbereite Art. Mein Highlight des ganzen Buches ist ein Gespräch zwischen Mark Twain und den Kindern über die Schwierigkeiten der deutschen Sprache. Einfach herrlich. „Die schreckliche deutsche Sprache“ gehört zu meinen Lieblingsbüchern und es war schön, dieses Thema mal in einer Szene eines Romans wiederzufinden.
„Federflüstern“ hat mich richtig neugierig auf Mark Twain gemacht, ich will jetzt unbedingt einen Roman von ihm lesen.

Fazit: Eine tolle Zeitreisegeschichte für alle Altersgruppen. Sowohl Jungs als auch Mädchen werden einen Charakter finden, mit dem sie sich identifizieren können und werden somit Spaß an der Story haben. Als erwachsener Leser sollte man sich nicht von den jungen Charakteren abschrecken lassen, denn das Zeitreisethema ist spannend umgesetzt. Für mich ist „Federflüstern“ eine tolle Mischung aus Abenteuerroman und Dedektivgeschichte. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung :-)

Bewertung:
5 out of 5 stars

Bibliographische Angaben:
Titel: Federflüstern
Autorin: Holly-Jane Rahlens (Übersetzung: Alexandra Ernst)
Verlag: Rowohlt rotfuchs
ISBN: 9783499217456
Augabe: Hardcover (16,99€)
empfohlenes Lesealter: ab 11

Reihe:
Band 1: Blätterrauschen (zur Rezension)
Band 2: Federflüstern

außerhalb der Reihe im gleichen Universum: Everlasting

Neue Mitbewohner im Regal

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Es ist mal wieder an der Zeit meine neuen Mitbewohner vorzustellen. Seid alle herzlich willkommen und macht es euch im Regal gemütlich :-)

„Schwestern bleiben wir immer“ von Barbara Kunrath (Ullstein):
In diesem Roman geht es um die schwierigen Familienverhältnisse zweier Schwestern. Alexa und Katja hatten keine einfache Kindheit, sie waren mehr oder weniger auf sich allein gestellt und versuchen nun dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, weshalb das so ist. Gerade bin ich dabei, das Geheimnis zu lüften. Ein spannender Familienroman.

„Der Turm der Welt“ von Benjamin Monferat (Wunderlich):
Paris 1889. In der Stadt dreht sich alles um die Weltausstellung und natürlich spielt auch der Eiffelturm eine zentrale Rolle. In mitten der festlichen Stimmung muss ein Verbrechen aufgeklärt werden. Ein historischer Roman mit wunderschönem Cover. Ein wahrer Hingucker.

„Worte für die Ewigkeit“ von Lucy Inglis (Chicken House):
Ein Jugendroman, der auf zwei Zeitebenen spielt. 1867 und heute. Beide Geschichten sind miteinander verbunden und wechseln sich im Buch ab. Eine bzw. zwei tolle Liebesgeschichten fürs Herz.

„Meine geniale Freundin“ von Elena Ferrante (Suhrkamp):
Ok, ich gebe es ja zu, ich habe mich von dem Hype rund um das Buch anstecken lassen. An jeder Ecke wird über dieses Buch geredet, besonders über die anonyme Autorin. Ich bin mal gespannt, ob meine Erwartungen an eine aufwühlende und besondere Geschichte erfüllt werden. Dieser erste Band über eine Frauenfreundschaft in Neapel ist schon mal eine tolle Ausgangssituation.

„Beeil dich, kleines Faultier“ von Tomoko Ohmura (Moritz Verlag):
Ein wahres Herzensbuch. Ich liebe Faultiere, daher habe ich mich unheimlich gefreut, als dieses Schmuckstück den Weg zu mir gefunden hat. In dem Kinderbuch geht es um Freundschaft, Mut und Zusammenhalt. Es ist in der Hauptsache ein Bilderbuch, das durch niedliche Figuren besticht. Hier nochmal ein Bild vom Buch, gemeinsam mit meinem ganz eigenen Faultier :-)

Gemeinsam lesen: „Worte für die Ewigkeit“ von Lucy Inglis

1. Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?

Ich lese im Moment „Worte für die Ewigkeit“ von Lucy Inglis (Carlsen – Chicken House) und bin auf Seite 232.

2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?

„Du hast den Kiefer zusammengepresst. „Also gut, Emily Forsythe, dann lass uns aufbrechen.“

3. Was willst du unbedingt aktuell zu deinem Buch loswerden?

Dieses Jugendbuch ist eine Mischung aus Abenteuer- und Liebesgeschichte. Die Story spielt auf zwei Zeitebenen. In der Gegenwart und 1867 jeweils in Montana. In beiden Storys geht es für die weibliche Hauptfigur darum, sich in ungewohnter Umgebung zurechtzufinden und zu behaupten. Es ist interessant zu sehen, wie ähnlich sich Emily und Hope doch sind, obwohl sie sich in  ganz unterschiedlichen Zeiten bewegen. Sie halten sich an ähnlichen Orten auf und haben auch sonst so einiges gemeinsam. Man merkt schnell, dass es eine besondere Verbindung gibt. Ganz bin ich noch nicht hinter das Geheimnis gekommen.
In jedem Fall macht es Spaß ein Buch zu lesen und dabei gleich zwei Geschichten verfolgen zu können. Ein unterhaltsames Jugendbuch bisher.

4. Wenn du dich entscheiden müsstest, würdest du lieber nur deine 10 Lieblingsbücher besitzen, oder so viele wie du wolltest, aber nicht deine Lieblingsbücher?

Was für eine grausame Auswahl. Darauf habe ich keine Antwort, denn ich könnte mich nicht entscheiden, egal wie lange ich darüber nachdenke. Zum einen sind 10 Lieblingsbücher einfach zu wenig und zum anderen wäre es schon blöd nur Bücher zu besitzen, die ich schon gelesen habe. Auch wenn mein Stapel ungelesener Bücher unsagbar hoch (breit oder was auch immer) ist, möchte ich ihn doch nicht missen genauso wenig wie meine Herzensbücher. Ich bin nur froh, dass ich diese Entscheidung im wahren Leben nicht treffen muss. :-)

Wer mehr erfahren will: Gemeinsam Lesen ist eine Aktion von Schlunzen-Bücher.

Lasst mir gern einen Kommentar da, was ihr gerade so lest.

Neue Mitbewohner im Regal

Bei mir sind in letzter Zeit so einige Bücher eingezogen, ein paar davon möchte ich heute vorstellen.

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Meine neuen Mitbewohner

„Albert und der Baum“ von Jenni Desmond (Magellan):
Ein niedliches Kinderbuch um einen Bären, der sich um seinen Lieblingsbaum im Wald kümmert. Bezaubernde Illustrationen bringen auch „großen“ Lesern Spaß.

„Als die Träume noch uns gehörten“ von Marian Izaguirre (Fischer):
Tja, was soll ich sagen: Es geht um eine Buchhandlung in Madrid und ein rätselhaftes Buch. Eine Ausgangssituation, die ganz nach meinem Geschmack ist. Ich bin schon gespannt, was auf mich zu kommt.

„Bühlerhöhe“ von Brigitte Glaser (List):
Dank Vorablesen durfte auch dieses Buch schon bei mir einziehen, das im August 2016 erscheinen wird. Ein Roman, der im Jahr 1952 spielt. Rosa Silbermann und Sophie Reisacher sind zwei völlig verschiedene Frauen. Beide kämpfen mit ihrer Vergangenheit und stehen sich nun in einem Hotel im Schwarzwald gegenüber, in dem Konrad Adenauer zu Besuch ist.

„Nicolas Calva – Das magische Amulett“ von Jenifer A. Nielsen (Beltz & Gelberg):
Ein fantastisches historisches Kinderbuch. Nic ist Sklave in einem römischen Bergwerk. Dort stößt er auf den Schatz Caesars mitsamt einem magischen Amulett. Er ist ein cleverer frecher Kerl und so warten nun eine Menge Probleme auf ihn, denn auch andere mächtige Personen im römischen Reich haben es auf das Amulett abgesehen. Ein tolles Buch, gerade für Jungs und Mädels, die Abenteuer mögen. Noch dazu lernen die kleinen Leser auch etwas über die antike römische Gesellschaft.

„Die Birken wissen’s noch“ von Lars Mytting (Insel):
Eine Familiengeschichte, die von Norwegen bis nach Frankreich und von der Gegenwart zurück zum Ersten Weltkrieg reicht. Eine Menge Geheimnisse rund um die Brüder Hirifjell warten darauf entschlüsselt zu werden. Das alles geschieht umgeben von einer tollen Natur und Landschaft. Im Moment sitze ich an der Rezension, denn ich habe das Buch bereits gelesen.