„Sie waren Touristen an einem Ort, der von Touristen lebte. Und trotzdem waren sie nicht erwünscht. […] Etwas hier stimmte nicht und wenn wo etwas nicht stimmte, sollte man sich verdrücken, so lange man die Gelegenheit dazu hatte. Eine einfache Formel.“ (S.108/109)
Inhalt: Man nehme ein Dorf, in dem jeder jeden kennt, stellt es sich in einer idyllischen Bergwelt vor und streut noch eine Prise Misstrauen zwischen die Familien: Fertig ist Finstermoos.
Noch dazu wird in eine Babyleiche entdeckt, die ein altes Geheimnis wieder zu Tage fördert. In dem Chaos versucht die Clique um Basti, Luzie und Valentin herauszufinden, was ihre Väter verschweigen und warum die Ankunft von Mascha und ihrer Mutter für so viel Wirbel sorgt, denn schließlich sind Touristen nichts neues in Finstermoos.
Leseeindruck: Ich bin durch das eshort „Im Bann der Vergessenen“ auf die Reihe aufmerksam geworden. Schon dieser kurze Text, der sich um Basti und Luzie dreht war sehr spannend. Ich wollte unbedingt wissen, welches Geheimnis in Finstermoos herumschwirrt. „Aller Frevel Anfangt“ steht dem in nichts nach. Die Geschichte ist von der ersten bis zur letzten Seite spannend und das in vielerlei Hinsicht. Zum einen ist es die Beziehungskonstellation in der Clique, die für Wirbel sorgt. Daneben sind sich die Familien, oder besser gesagt die Väter der Jugendlichen nicht grün und als wäre das nicht schon genug, taucht in der Baugrube von Valentins Vater auch noch eine Babyleiche auf.
Weitere Spannung entsteht durch die Erzählstruktur. Die Kapitel wechseln zwischen den Ereignissen im Juli, um den Fund der Babyleiche und einer bedrohlichen Situation, in der sich Basti und Valentin im August wieder finden. Beim jedem Umblättern habe ich auf eine Antwort darauf gehofft, wie die Jungs nur da hinein geraten sind. Eines ist sicher: Die Väter von Basti und Luzie wissen etwas. Ich würde nur gerne wissen, was es ist. Zwischenzeitlich fühlte ich mich in eine moderne Romeo-und-Julia-Geschichte versetzt, die in einer Bergdoktoridylle spielt. Dies soll gar nicht abwertend sein, aber es hat mein Lesetempo doch arg beschleunigt, um herauszufinden was hinter der heilen Fassade steckt.
Lieblingsnebencharakter: Ich weiß nicht, ob ich sie überhaupt im klassischen Sinn mag, aber Brigitta, eine der Dorfbewohnerin, ist besonders. Sobald sie ins Spiel kommt, passieren seltsame Dinge und auch einiges in ihrer Vergangenheit liegt noch im Dunkeln. Sie ist auf jede Fall sehr interessant.
Fazit: Es hat unheimlich Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen. Die Story ist spannend und überhaupt nicht vorhersehbar. Man glaubt zwar immer zu wissen, wer Dreck am Stecken hat, bis etwas passiert, das doch nicht in dieses Bild passt. Da der Verlag das Lesealter mit 12 angibt, ist es gut, dass auf Gewalt verzichtet wird und die Spannung im Vordergrund steht. Einen Stern Abzug gibt es dennoch, da man am Ende des ersten Bandes kaum Erkenntnisse gewonnen hat, die einem dem Geheimnis von Finstermoos näher bringen. So bleibe ich mit vielen Fragezeichen zurück und muss mich bis zum zweiten Band gedulden, der im März erscheint.
Mit 4 Sternen, kann ich das Buch jedem empfehlen, der spannende Geschichte mag. Man sollte eben nur wissen, dass man sich mit „Finstermoos“ auf eine Reihe einlässt. (Die mit vier Bänden überschaubar ist :-) )
Bibliographische Angaben:
Titel: Finstermoos – Aller Frevel Anfang
Autorin: Janet Clark
Verlag: Loewe
ISBN: 9783785577486
Ausgabe: Paperback (9,99€)
Lesealter: ab 12
Wer noch mehr zur Reihe „Finstermoos“ erfahren will, findet hier meinen Blogeintrag zur Reihe oder schaut auf der Homepage zum Buch vorbei.
Abschließend geht mein Dank an den Loewe Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplares.