Archiv des Autors: Madame Klappentext

Rezension: „Mr. Mercedes“ von Stephen King

„Mr. Mercedes“ von Stephen King (Bildquelle: Heyne)

„Den meisten Menschen montiert man als kleinen Kindern Stiefel aus Blei, und die müssen sie ihr Leben lang tragen. Diese Bleistiefel nennt man DAS GEWISSEN. Ich habe keines, deshalb kann ich mich hoch über die Köpfe der Gewöhnlichen Masse erheben.“ – Mr. Mercedes (S. 37)

Inhalt: Ein Mercedes-Fahrer rast an einem nebligen Morgen in eine wartende Menschenmenge und richtet ein Massaker an. Der zuständige Erimittler Hodges ist mittlerweile im Ruhestand und bekommt vom Mercedes-Killer eine Nachricht, in der er eine noch viel grausamere Tat ankündigt. Jetzt liegt es an Hodges und seinen Weggefährten alle Kräfte zu bündeln und Mr. Mercedes zu stoppen.

Leseeindruck: Mir hat es wirklich Spaß gemacht dieses Buch zu lesen. Es ist von der ersten bis zur letzten Seite spannend. Dabei liegt die Spannung nicht darin, die Identität des Mercedes-Killers zu lüften, sondern den kranken Geist des Killers zu ergründen. Was bringt jemanden dazu, so eine grausame Tat zu planen und auszuführen? Dabei stürzt er die eigentliche Mercedes-Besitzerin und deren Familie in großes Unglück. Die einzelnen Kapitel stellen dabei entweder den Killer, oder den Ermittler Hodges in den Mittelpunkt. Der Leser erhält so einen umfassenden Blick auf das Geschehen. Man weiß immer ein wenig mehr als Hodges, ist aber auch Mr. Mercedes immer einen Schritt voraus. Trotzdem wird man an vielen Stellen überrascht, denn die Verrücktheiten des Mercedes-Killers kann man nur schwer voraus sehen. Mehr als einmal dachte ich mir: „Das kann doch jetzt nicht wahr sein.“ Trotz aller Ernsthaftigkeit und Tragik gibt es aber auch einie Menge komischer Momente, besonders wenn Hodges Nachbarjunge Jerome mit von der Partie ist.
Insgesamt treffen eine Menge verschiedener Charaktere aufeinander, die auf den ersten Blick nicht unbedingt zueinander passen, aber durch die Jagd nach Mr. Mercedes ein gemeinsames Ziel haben und gemeinsam sehr unterhaltsam sind.

Lieblingenebencharakter: Holly, die Nichte der Mercedes-Besitzerin, ist eine einzigartige Person. Sie hat psychische Probleme und doch wird sie von vielen unterschätzt. Genau das mochte ich an ihr. Ihr wahres Ich kommt erst auf den zweiten Blick zum Vorschein. Es war schön ihre Entwickling mitzuverfolgen, denn von allen Charakteren macht sie die größte Veränderung durch.

Fazit: Mr. Mercedes war mein erster Stephen-King-Roman und daher hatte ich schon recht hohe Erwartungen. Ich muss schon sagen, dass er es wirklich drauf hat. Man will immer noch eine Seite lesen und dann noch eine und auch danach kann man das Buch noch nicht weglegen, weil man weiterlesen will. Der Funke zwischen den Charakteren und mir ist sehr schnell übergesprungen. Manchmal vielleicht auch zu schnell, wenn man sich von den liebgewonnenen Figuren wieder verabschieden muss :-( Insgesamt muss ich doch einen Punkt abziehen, denn schließlich brauche ich noch Luft nach oben (jetzt wo ich weiß, dass dies der Auftrakt einer Trilogie ist) :-) und eine kleine Strafe muss sein, wenn der letzte Satz eines Buches einen sprachlos, neugierig und überrascht zurück lässt.

Bewertung:
4 out of 5 stars

Bibliographische Angaben:
Titel: Mr. Mercedes
Autor: Stephen King (Übersetzung: Bernhard Kleinschmidt)
Verlag: Heyne Verlag
ISBN: 9783453269415
Ausgabe: Hardcover (22,99€)

Gemeinsam lesen #85

Gemeinsam Lesen 2

1. Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?

Ich lese gerade „Ein letzter Tanz“ von Judith Lennox aus dem Pendo Verlag (Piper) ich bin erst auf Seite 19.

2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?

„Ein Hausmädchen führte Devlin Reddaway in den Salon des herrschaftlichen Hauses am Belgrave Square.“ (S. 19)

3. Was willst du unbedingt zu deinem aktuellen Buch loswerden? (Gedanken dazu, Gefühle, ein Zitat, was immer du willst!)

Wie so oft, wenn „Gemeinsam lesen“ ansteht, habe ich gerade ein Buch beendet und erst heute morgen ein neues  begonnen, daher kann ich noch nicht viel zu diesem hier sagen. Ich habe mich aber für dieses hier entschieden, da mein letztes ein Krimi (Mr. Mercedes von Stephen King) war, wollte ich jetzt etwas leichtere Kost. Ich bin gespannt, was mich erwartet. Es handelt sich um eine Geschichte zweier Schwestern, zwischen denen ein Geheimnis umherwabert. Noch dazu spielt es in England und reicht bis ins Jahr 1917 zurück. Das ist ganz nach meinem Geschmack. Es ist mein erstes Buch von Judith Lennox.

4. Warum hast du dir gerade dieses Buch zugelegt? Wars ein Coverkauf? Hat dich der Klappentext angesprochen? Ist es eine Reihenfortsetzung? Was hat den Ausschlag gegeben?

Dieses Buch habe ich bei Lovelybooks gewonnen. Es läuft monentan noch die Leserunde, da ich ein wenig spät dran bin dafür, wird es wirklich Zeit, dass ich dem Buch meine Zeit widme :-) Für das Buch beworben habe ich mich, da ich gerne Famliengeschichten lese, besonders wenn sie über mehrere Generationen reichen. Zudem wollte ich Judith Lennox kennenlernen.

Wer mehr erfahren will: Gemeinsam Lesen ist eine Aktion von Weltenwanderer und Schlunzen-Bücher.

Rezension: „Darm mit Charme“ von Giulia Enders

9783550080418_cover

Darm mit Charme von Giulia Enders (Bildquelle: Ullstein)

„Der Darm aber, so glauben die meisten, geht währenddessen höchstens mal aufs Klo. […] Besondere Fähigkeiten kennt man von ihm eigentlich keine. Man könnte sagen, wir unterschätzen das ein wenig.“ (S. 19)

Inhalt: In diesem Buch erfährt der Leser alles, was man rund um den Darm wissen sollte. Warum ist er so wichtig, welche Funktionen hat er und welchen Einfluss hat er auf unser Leben.

Leseeindruck: Dieses Buch ist pure Unterhaltung und das bei einem Thema, worüber sonst nur selten gesprochen wird. Das Geheimnis liegt aber vielleicht genau darin, dass endlich mal jemand dieses Thema aufgreift. Noch dazu auf eine sehr charmante Art und Weise. Nicht zuletzt durch die gelungenen Illustrationen. Ich habe eine Menge über die Funktion des Darms gelernt und weiß jetzt, dass er viel mehr macht, als nur zu verdauen. Er kommuniziert auch fleißig mit unserem Hirn und macht, dass wir zufrieden oder auch weniger zufrieden sind.
Die erste Hälfte (Kapitel 1 und 2) des Buches war für mich einen Tick unterhaltsamer als der Rest. Ab Kapitel 3 geht es um die Mikroben, die in uns Leben. Mir fiel es etwas schwerer diesem Thema zu folgen, obwohl auch hier alles sehr anschaulich erklärt wird. Bei den ersten beiden Kapiteln musste ich einfach das eine oder andere Mal mehr schmunzeln. Es geht um den Weg, den unser Essen vom Mund bis hin zum stillen Örtchen nimmt. Ich habe mich in so vielen Situationen wiedererkannt und dachte: Ah, das passiert also, wenn mein Magen knurrt.
Das Buch lebt besonders von der direkten Sprache der Autorin. Nie wird man mit Fachbegriffen überschüttet und doch bekommt man wissenschaftliche Themen vermittelt. Man lernt viele interessante Dinge über Ernährung, Verdauung und Körperfunktionen über die man sich noch nie viel Gedanken gemacht hat, die aber durchaus wichtig sind.

Lieblingsnebencharakter: Es ist nicht so leicht, in einem Sachbuch einen Lieblingsnebencharakter zu finden. Ich werde es aber mal versuchen. Ok, der Darm ist die Hauptfigur, wer kommt denn dann als Nebencharakter in Frage? Der Mund? Die Speiseröhre? Der Blinddarm? Die Darmzotten? Ich hab’s: Der innere und äußere Schließmuskel haben die Auszeichnung verdient, denn schließlich sorgen die beiden dafür, dass man gezielt aufs Klo gehen kann und seinen Haufen eben nicht in die Straßenbahn macht :-) Die Kommunikation zwischen beiden war wirklich lustig zu lesen.

Fazit: Giulia Enders gibt den vielen kleinen und großen Dingen in unserem Darm eine Stimme und eines werde ich mir merken. Unser Darm will immer nur unser Bestes und daher sollte ich ihm dankbar sein, für alles was er für mich tut und auch auf ihn hören. Ein Zitat noch zum Schluss, das ich euch nicht vorenthalten wollte: „Der ruhige Buchleser ist in Sachen Verdauung erfolgreicher als ein angespannter Topmanager.“ (S.50) Na wer sagst denn, Lesen ist auch noch gesund. Für diese Erkenntnis und den tollen Gesamteindruck gibt’s die volle Punktzahl.

Bewertung:
5 out of 5 stars

Bibliographische Angaben:
Titel: Darm mit Charme – Alles über ein unterschätztes Organ
Autorin: Giulia Enders (Illustationen von Jill Enders)
Verlag: Ullstein
ISBN: 9783550080418
Ausgabe: Paperback (16,99€)

Gemeinsam Lesen #84

1. Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?

„Gone Girl – Das perfekte Opfer“ aus dem Fischer Verlag auf S.178

2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?

„Um fünf Uhr früh saßen Rand und ich alleine in der leeren Zentrale der „Findet-Amy-Dunne“-Aktion, tranken Kaffee und warteten auf die Cops, die sich Lonnie vorknöpfen sollten.“ (S. 178)

3. Was willst du unbedingt zu deinem aktuellen Buch loswerden? (Gedanken dazu, Gefühle, ein Zitat, was immer du willst!)

Bei diesem Buch habe ich mal etwas gemacht, was ich sonst eher ungern tue. Ich habe die Verfilmung geschaut, bevor ich das Buch gelesen habe. Obwohl ich ja nun weiß, wie die Story ausgeht, bin ich trotzdem unheimlich neugierig, wie die Dinge so zu einem Ende kommen. Der Film hat mich sehr beeindruckt und sehr oft überrascht. Ich hoffe, das Buch bietet mir noch die eine oder andere Erklärung, denn im Gegensatz zu Verfilmungen bieten Bücher meist mehr Raum für die Entwicklung der Handlung. In jedem Fall lese ich Amys Tagebucheinträge mit einem anderen Verständnis als jemand, der die Handlung noch nicht kennt.

4. Diesen Freitag ist Halloween! Lest ihr zur Einstimmung gruselige Bücher? Wie steht ihr überhaupt zu dem Genre Horror? Habt ihr einen guten Tipp oder lasst ihr lieber die Finger davon?

So richtig kann ich weder mit Horrorbüchern noch mit Gruselfilmen etwas anfangen. Das gruseligste Buch, das ich bisher gelesen habe sind die Dancing Jax-Bücher. Halloween wäre aber tatsächlich eine gute Gelegenheit endlich mal den 3. Band zu lesen.

Wer mehr erfahren will: Gemeinsam Lesen ist eine Aktion von Weltenwanderer und Schlunzen-Bücher, ins Leben gerufen von Asaviels Bücher-Allerlei

Ursula Poznanski und Jennifer Benkau lesen auf der Frankfurter Buchmesse 2014

Auf der Frankfurter Buchmesse 2014 habe ich die Möglichkeit genutzt auf Lesungen zu gehen, da es leider abseits der Buchmessen nur sehr wenige Lesungen bei uns gibt. Beide Veranstaltungen, die ich mir ausgeguckt habe, fanden am Loewe-Stand statt. Ein sehr ungewöhnlicher Ort, da die Lesungen über dem eigentlichen Stand in der zweiten Etage stattgefunden haben. Wie sich herausstellte, war es gut rechtzeitig vor Ort zu sein, da „nur“ etwa 70 Personen nach oben gelassen werden konnten. Das Anstellen hat sich jedoch gelohnt, denn es bot sich ein toller Blick über die Messe.  Hier ein paar Impressionen vom „Dach“ des Loewe-Stands:

20141011_125148 20141011_133539 20141011_133515 20141011_133442

Am Samstag fand die Lesung von Ursula Poznanski zum dritten Band (Die Vernichteten) der Eleria-Reihe aus dem Loewe Verlag statt . Von vielen Seiten habe ich jetzt schon gehört, wie toll die Reihe sein soll. (Ich selbst kenne bis jetzt nur Erebos von der Autorin). Da ich Band 1 (Die Verratenen) und 2 (Die Verschworenen) noch nicht gelesen habe, bin ich sehr froh, dass wir nicht gespoilert wurden. :-) Trotz meiner Wissenslücke konnte ich dank der kurzen Einführung gut folgen und verstehe nun auch die Begeisterung für die Reihe. Die Trilogie steht jetzt sehr weit oben auf meinem Wunschzettel, denn ich finde die dystopische Welt, in der Eleria und ihre Freunde leben sehr interessant. Besonders die Entwicklung von der Vorzeigestudentin mit allerlei Privilegien hin zur Verfolgten finde ich sehr spannend. Nach der Lesung verteilte Ursula Poznanski noch fleißig Autogramme.

20141011_134602 20141011_134604

 Nachdem ich gesehen habe, dass Jennifer Benkau aus ihrem neuen Buch Marmorkuss liest, war mir sofort klar, dass ich da gern dabei wäre. Nur gut, dass wir wieder frühzeitig am Stand waren und uns einen Platz sichern konnten. Auch diese Geschichte hat mich überzeugt, es geht um eine moderne Dornröschenvariante. Sehr lustig auch der Grund, warum Jennifer Benkau das Märchen als Thema gewählt hat, denn schließlich endet ein klassisches Märchen immer mit einem Happy End, wie der Prinz und die schlafende Schöne wirklich miteinander auskommen erfährt der Leser nicht. In Marmorkuss wird das anders sein. Und alles sieht danach aus, dass es eine Menge Konflikte zwischen Jarno, dem Underdog und „Dornröschen“ aus der verwunschenen Villa geben wird. Ich werde das Buch mit Sicherheit lesen, denn auch die anderen Bücher von Jennifer Benkau aus dem script5 Verlag haben mir gut gefallen. Allen voran Dark Canopy / Dark Destiny. Die Lesung hat wieder mal Lust auf mehr gemacht. Im Anschluss an die Lesung hat sich die Autorin, äußerst charmant den Fragen der Zuhörer gestellt. So haben wir zum Beispiel erfahren, weshalb sie nicht ihr angekündigtes Sonntagskleidchen getragen hat (Es eignet sich nur bedingt zum Babystillen), Wer ihre Lieblingsautorin ist (Antonia Michaelis) oder was sie vor ihrer Schriftstellerkarriere gemacht hat (Einzelhandelskauffrau). Wie immer bei Jennifer Benkau war es eine sehr unterhaltsame Lesung. Danke dafür. Im Anschluss wurden noch  auch noch fleißig Autogramme geschrieben. Für Madame Klappentext gabs auch eins :-)

20141012_114933-e1413395790195-180x300  WIN_20141013_112346-e1413395966860-257x300 20141012_110346-e1413395720732-225x300

Die Fotos der Buchmesse hat übrigens allesamt eine gute Freundin für mich gemacht. Vielen Dank dafür liebe Julia!

 

Rezension: „Das Haus der vergessenen Bücher“ von Christopher Morley

„Das Haus der vergessenen Bücher“ von Christopher Morley (Bildrechte: Atlantik)

„Wir haben, was sie wollen.
Auch wenn Sie nicht wissen, was Sie wollen.
Geistige Unterernährung ist ein ernstes Leiden.
Wir haben die richtige Medizin für Sie“ (S.9)

Inhalt: Wir haben das Jahr 1918 und befinden uns in einem kleinen beschaulichen Antiquariat „Parnassus“ in New York. Roger Mifflin, der Antiquar, bekommt eines Abends Besuch von dem Werbeprofi Aubrey. Nur kann Roger so überhaupt nichts mit Werbung anfangen, denn schließlich lebt sein Geschäft von Mundzumund-Propaganda. Aubrey kann sich dem Zauber des Antiquariats jedoch nicht entziehen. Vielleicht auch, weil dort die junge Titania arbeitet und so lässt er den Laden nicht aus den Augen, da er sich sicher ist, dass etwas merkwürdiges vor sich geht. Schließlich ist Parnassus „die Buchhandlung in der es spukt.“ (S. 7)

Leseeindruck: Ich habe es schon mehrfach erwähnt, aber ich liebe dieses Buch! Roger ist mit jeder Faser seines Körpers Buchhändler. Er liebt seinen Beruf und seine Bücher. Er ist so ein liebenswerter Typ, der es wirklich versteht seine Liebe zu Büchern seinen Mitmenschen zu vermitteln. Das Buch strotzt nur so vor tollen Zitaten, die etwas mit der Buchbranche zu tun haben. Jeder, der auch nur im entferntesten etwas mit Büchern am Hut hat, wird sich in den Ausführungen Rogers wiederfinden. Noch nie habe ich während des Lesens so viele Klebezettel in ein Buch gepackt, um mir all die tollen Zitate merken zu können. Hier habe ich meine Top 5 zusammengestellt, die ich auch einfach mal für sich sprechen lassen will:

1. „Es bestärkt mich in meiner Überzeugung, dass der Buchhandel eine große Zukunft vor sich hat. […] Es geht darum, den Buchhandel als Berufsstand zu würdigen. […] Man lehre den Buchhändler, gute Bücher zu erkennen und zu ehren und er wird sein Wissen an den Kunden weitergeben.“ (S.13) Vielen Dank Christopher Morley für diese treffende Beschreibung des Buchhändlerberufs.

2. „Er [Der Buchhändler] ist umgeben von unzähligen Büchern, die er unmöglich alle Lesen kann.“ (S. 26)

3. „Jemand, der sich für Bücher begeistert, hat weder die Zeit noch die Geduld, Reichtümer zu erwerben und ständig darüber nachzusinnen, wie er seine Mitmenschen übers Ohr hauen kann.“ (S. 15)

4. „Streiten Sie nie mit dem Kunden. Geben Sie ihm einfach das Buch, das er haben will, selbst wenn er nicht weiß, dass er es haben will.“ (S. 104)

5. „Mein Laden ist voll von den Geistern der Bücher, die ich nicht gelesen habe. Armen ruhelosen Geistern, die immer um mich herum sind. Es gibt nur eine Möglichkeit, den Geist eines Buches zu bannen – man muss es lesen.“ (S. 121)

Das kleine Büchlein liest sich wirklich flüssig. Man hat immer wieder etwas zum Schmunzeln, da wird einem nie langweilig. Die Figuren sind auch alle so schön gezeichnet. Wir haben den liebenswerten Buchhändler, die liebende charmante Ehefrau Helene, die hübsche Angestellte Titania, der paranoide Werbeprofi Aubrey und den treuen Familienhund Bock. Sie passen alle sehr gut zusammen und sorgen für eine Menge Unterhaltung. Besonders Aubrey, der eine Verschwörung wittert und damit einem außergwöhnlichen Kriminalfall auf die Spur kommt. Welch ein Spaß es war, seinen Ermittlungen zu folgen, die er auf eigene Faust unternimmt. Es fühlte sich ein wenig an wie die Mischung aus Sherlock Holmes und Flavia de Luce. Mir hat die Mischung aus Krimi und Hommage an den Buchhandel sehr gut gefallen.

Lieblingsnebencharakter: Der kleine treue Bock hat diesen Titel mehr als verdient. Wenn ihr das Buch lest, dann werdet ihr mir bestimmt zustimmen. Bock bleibt einem ganz besonders in Erinnerung.

Fazit: Ich habe es geliebt, dieses Buch zu lesen. So viele tolle Zitate, die die Liebe zum Buch ausdrücken. Und obwohl das Buch fast 100 Jahre alt ist (1919 ist es erstmal erschienen), kann man es heute immer noch mit viel Vergnügen lesen. Jeder, der Bücher mag, sollte das Buch einmal lesen. Ich werde das Buch mit Sicherheit nicht das letzte Mal gelesen haben. Dazu ist die Ausgabe des Atlantik Verlags auch noch wunderschön. Ich habe nichts zu meckern und jede Seite genossen, vielleicht auch weil ich selbst so viel mit Büchern zu tun habe, bin ich dankbar, dass es dieses Buch gibt. Für mich ein neues Herzensbuch, daher gibt es 5 Herzen!

Bewertung:
5 out of 5 stars

Bibliographische Angaben
Titel: „Das Haus der vergessenen Bücher“
Autor: Christopher Morley (Übersetzung: Renate Orth-Guttmann)
Verlag: Atlantik
ISBN: 9783455600124
Ausgabe: Hardcover (18,-€)

Wer noch mehr über den Atlantik Verlag erfahren will, der findet hier meine Verlagsvorstellung.

Neue Mitbewohner im Regal aus Frankfurt

Der Besuch auf der Frankfurter Buchmesse war in vielerlei Hinsicht ein Erfolg, neben den zahlreichen Eindrücken, die ich sammeln konnte, durfte ich auch einige Bücher mit nach Hause nehmen. Auf das eine oder andere Buch hatte ich schon ein Auge geworfen, ansonsten sind einige Überraschungen zu mir gelangt. Bei meinen Lesegewohnheiten schaue ich ja gern mal über den Tellerrand hinaus, daher bin ich mal gespannt, was mich erwartet.

WIN_20141015_101914

Mr. Lamb von Bonnie Nazam (dtv): Eine gefakte Entführung eines jungen Mädchen, die den Leser auf eine Reise durch die Rocky Mountains mitnimmt. Die Hauptfiguren sind die junge Tommie und der einsame Mr. Lamb.

Die Lüge von Uwe Kolbe (Fischer): Eine Geschichte, die zu DDR-Zeiten spielt. Vater und Sohn stehen im Mittelpunkt. Natürlich spielt auch Zensur und der Überwachungsstaat eine Rolle. Ich denke dieses Buch ist nichts für zwischendurch. Mal sehen, wie lange es ungelesen in meinem Regal stehen wird.

Feuermann von Torkil Damhaug (Knaur): Ein Thriller, auf den ich schon lange ein Auge geworfen habe. Es geht um einen verrücken Pyromanen, der in Oslo sein Unwesen treibt. Skandinavische Krimis haben ja generell einen guten Ruf und dieser hier hat den Riverton Prisen den wichtigsten norwegischen Krimipreis erhalten. Es verspricht also gute UNterhaltung zu werden.

Die Seltsamen von Stefan Bachmann (diogenes): Ein Fantasy-Steampunkroman, der Anfang 2014 erschienen ist und auch Band 2 (Die Wedernoch) lässt nicht mehr lange auf sich warten. Dabei erleben wir das Abenteuer eines kleinen Jungen, der seine Schwester retten will. Ich freue mich sehr, dass dieses Buch jetzt in mein Regal einziehen wird, denn es klingt toll, mit allerlei Fabelwesen.

Die Listensammlerin von Lena Gorelik (dtv): Sofia findet eine Schatulle, in der ihre Großmutter eine Menge verschiedener Listen aufbewahrt. Jetzt frage ich mich doch: Was für Listen? Verbrigt sich dahinter mehr als ein Spleen? Vielleicht sogar ein Familiengeheimnis? Diese Ausgangssituation ist ganz nach meinem Geschmack.

Valerie kocht von Maria Goodin (dtv): Valerie hat ihrer Tochter Nell nicht viel über ihre Kindheit erzählt, damit kommt Nell nur schwer klar. Also forscht sie selbst über ihre Vergangenheit. Die Wahrheit hat dann so gar nichts mit Valeries märchenhaften Geschichten zu tun. Dieses Buch ist schon von 2013 und ich habe bis jetzt noch nichts über Buch oder Autorn gehört. Die Geschichte gefällt mir allerdings recht gut, ein paar Stunden gute Unterhaltung werdens schon werden.

Wassermanns Zorn von Andreas Winkelmann (Wunderlich – Rowohlt): Ein Thriller rund um einen Prostituiertenmord. Ich habe schon einiges Positives über diesen Thriller gelesen, daher freue ich mich, dass das Buch nun bei mir einzieht. Es wäre auch mein erster Roman von Andreas Winkelmann. Ich bin gespannt.

Börsentöpfchen von Alida Leimbach (Gmeiner): Ein Osnabrücker Regionalkrimi der in Mafiakreise nach Frankfurt/Main führt. Bisher habe ich mich erfolgreich gegen den Boom von Regionalkrimis gewehrt, da ich nicht so viel damit anfangen kann. Dieses Buch hat nun auf der Messe den Weg zu mir gefunden. Also will ich dem Genre doch mal eine Chance geben.

The King – Der schwarze König von Mark Menozzi (Baumhaus – Bastei Lübbe): Ein Jugendfantasy-Roman ist für meinen Geschmack immer gut. Noch dazu sieht dieser sehr düster aus. Der Seitenschnitt ist Schwarz und auf der Vorsatzseite findet sich eine mystische Karte des Schauplatzes Valdar. Es scheint mir eine sehr verworrene Geschichte sein, naja ich werde es euch wissen lassen.

WIN_20141013_112733

Zwei tolle Bücher durften schon vor der Buchmesse in mein Regal einziehen:

Das Haus der vergessenen Bücher von Christopher Morley (Atlantik): Dieses Buch habe ich bereits gelesen und in den nächsten Tagen werde ich auch die Rezension dazu schreiben. Eines kann ich schon vorab sagen: Ich liebe dieses Buch. Es handelt von einem kleinen Antiquariat in New York 1918 und einem kuriosen Kriminalfall. Dabei finden sich eine Menge toller Zitate, die jeder mögen wird, der etwas für Bücher übrig hat.

Drei auf Reisen von David Nicholls (Kein und Aber): Endlich ein neues Buch vom „Zwei an einem Tag“-Autor. Nach zwanzig Jahren Ehe möchte sich Connie von ihrem Ehemann trennen, doch vor der Trennung steht noch eine lang geplante Reise mit dem Sohn und Mann an. Connies Ehemann versucht den Roadtrip durch Europa zu nutzen, um die Ehe zu retten. Ich bin wirklich gespannt, was mich bei der Konstellation erwartet. Auf jeden Fall liegt das Buch sehr weit oben auf meinem „Unbedingt lesen“-Stapel.

Dieses Mal sind wirklich viele Bücher dabei, die ich nicht auf dem Radar hatte, daher nehme ich gerne eure Ratschläge entgegen: Kennt ihr das eine oder andere Buch? Welches hat euer Interesse geweckt?

Die Abenteuer einer Hummel und eines Fuchses auf der Frankfurter Buchmesse 2014

WIN_20141014_130019

Wie ihr ja wisst, war ich letztes Wochenende auf der Buchmesse in Frankfurt unterwegs. Dort habe zwei interessante Bekanntschaften gemacht. Ich durfte die Messehummel von Bastei-Lübbe kennenlernen und auch der Lesefuchs von Lovelybooks ist mir mehrfach über den Weg gelaufen.

Der Lesefuchs von Lovelybooks ist ein praktisches Lesezeichen, auf dem man sich auch noch Notizen machen kann, aber in erster Linie sieht er einfach niedlich aus, oder? Füchse sind doch die neuen Eulen! :-) Entdeckt habe ich den Lesefuchs übrigens am Stand von Atlantik im Buch „Eines Morgens in Paris“ von C. S. Richardson. Hier das Beweisphoto.

Der Lesefuchs am Atlantik-Stand

Die Messehummel hat gemeinsam mit mir die Messe erkundet. Zuerst mussten wir natürlich einen Wegweiser studieren, damit wir uns auch nicht verlaufen, äh verfliegen. Sie wollte dann unbedingt auch mal wissen, wie es ist ein i-Punkt zu sein :-) Wir waren uns schnell einig und haben uns zu Halle 3 aufgemacht, denn dort gab es die meisten interessanten Stände für unseren Geschmack.

So ein Messetag ist auch für eine kleine Hummel recht anstrengend, daher war sie froh, als sie endlich eine Hand gefunden hat, auf der sie sich auch mal ausruhen konnte. So geschehen, auf der Hand von Loriots Zeichnung.

So richtg zufrieden war die kleine Hummel aber immernoch nicht. Sie hatte ein wenig Heimweh und wollte unbedingt nochmal nach Hause zum Bastei-Lübbe-Stand. Ich konnte ihr diesen Wunsch natürlich nicht abschlagen, denn auch ich wollte natürlich schauen, was Bastei zu bieten hat. Dort haben wir die Leseprobe von „Hummeln im Herzen“ von Petra Hülsmann entdeckt, in der sich auch eine Anleitung zum Nachhäkeln der kleinen Hummel befindet. Das schreit doch regelrecht danach, das ich mal wieder die Häkelnadel raushole und meiner kleinen Hummel einen Kumpel zaubere.

2014-10-12 23.41.46

2014-10-13 00.00.53WIN_20141014_133039

Jetzt wohnen Fuchs und Hummel gemeinsam in meinem Bücherregal und verstehen sich bestens. :-)

Gemeinsam Lesen #82

Gemeinsam Lesen 2

1. Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?

Ich lese gerade „Mr. Mercedes“ von Stephen King  aus dem Heyne Verlag. Ich bin noch recht am Anfang auf Seite 25.

2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?

„Hodges kommt mit einer Dose Bier aus der Küche, pflanzt sich auf den Fernsehsessel und stellt die Dose auf das Tischchen zu seiner Linken neben die Waffe.“ (S. 94)

3. Was willst du unbedingt zu deinem aktuellen Buch loswerden? (Gedanken dazu, Gefühle, ein Zitat, was immer du willst!)

Ja, dies ist tatsächlich mein erster Stephen King Roman. Ich werde ja schon seit geraumer Zeit von einigen Freunden darauf hingewiesen, dass ich echt was verpasse, wenn ich keinen King-Roman lese. Also dachte ich mir, dass es jetzt ein guter Zeitpunkt ist, das zu ändern. Bis jetzt habe ich ja nur das erste Kapitel gelesen und bin trotzdem schon überzeugt von der Geschichte. Sie ist spannend, man kommt gut rein und die Charaktere sind toll gezeichnet. (Schade, dass man sich so schnell schon von einigen verabschieden muss.) 

4. Aus aktuellem Anlass: Wart ihr auf der Buchmesse in Frankfurt? Hat es euch gefallen? Ist das etwas, das euch anzieht oder ist euch das zuviel Trubel um Bücher, Autoren und Verlage?

Ja, ich war Samstag und Sonntag auf der Messe. Wie erwartet war es sehr voll, aber wie immer auf einer Buchmesse auch sehr schön. Man kann neue Bücher entdecken, sieht mal den einen oder anderen Autor über die Messe schlendern. Besonders mag ich aber Lesungen, denn das restliche Jahr hat man nur selten die Möglichkeit zu Lesungen zu gehen. Daher freue ich mich jetzt schon auf „Leipzig liest“ im Frühjahr :-) Wer mehr über meine Messeeindrücke erfahren will, der findet hier den Blogeintrag. In den nächsten Tagen wirds auch noch mehr geben.

Wer mehr erfahren will: Gemeinsam Lesen ist eine Aktion von Weltenwanderer und Schlunzen-Bücher, ins Leben gerufen von Asaviels Bücher-Allerlei

Madame Klappentext auf Reisen: Frankfurter Buchmesse 2014

Dieses Jahr war ich mal wieder auf der Frankfurter Buchmesse unterwegs. Nach 2011 ist das mein zweiter Besuch auf dieser Buchmesse. Am Samstag habe ich mich mit einer Freundin auf den Weg gemacht, um in die Welt der Bücher einzutauchen. Es ist doch immer wieder schön zu sehen, wie viele Bücherwürmer es doch gibt.

fbmFrankfurt ist soooo groß, dass es wirklich gut war, zwei Tage für die Messe einzuplanen, sonst hätten wir es nicht so ruhig angehen lassen können. Viel größer dürfte die Messe wahrlich nicht sein, denn man hat auch so schon eine Menge Weg zu bewältigen.

Es ist toll, dass man auch hin und wieder einen Blick auf die Autoren erhaschen kann, da sie sich gerne unter die Messebesucher mischen. So haben wir Kai Meyer und Sebastian Fitzek auf der Messe entdeckt oder Jennifer Benau und Ursula Poznanski auf Lesungen erlebt. Über die Lesungen werde ich in den nächsten Tagen noch genauer berichten.

Ich durfte auch das eine oder andere Buch mit nach Hause nehmen, nicht wenige sind aber auch auf meinen Wunschzettel gewandert :-) Besonders die Stände von Loewe und Atlantik haben es mir angetan.

Dies soll nur eine kleine Einstimmung sein. In den nächsten Tagen werde ich euch genauer beschreiben was ich erlebt habe. Ich muss allerdings erstmal meine Mitbringsel sichten und meine Gedanken sortieren :-)

Das gibts in den nächsten Tagen:

  • Meine Lesungen bei Loewe und script5
  • Die Abenteuer der Bastei-Hummel und des Lesefuchses von Lovelybooks
  • Neue Mitbewohner im Regal und noch mehr Bücher auf dem Wunschzettel

WIN_20141013_112456

Alles in allem war es ein tolles Wochenende und ich bin froh, dass ich mich entschieden habe nach Frankfurt zu fahren. Gleichzeitig habe ich unheimlich Lust auf die nächste Buchmesse in Leipzig bekommen. Für mich ist Leipzig einfach näher am Leser dran, da es viel mehr Lesungen gibt, das hat mir in Frankfurt etwas gefehlt. Dafür sind in Frankfurt die Verlagsstände meist größer. Es sind einfach zwei verschiedene Messe-Konzepte, die beide ihre Vorzüge haben.

Habt ihr dieses oder ein anderes Jahr auch Messe-Erfahrungen gesammelt?